Aktuell bricht eine Welle an Abmahnungen über Seitenbetreibern herein, die Google Fonts eingebunden haben. Ende Juni bereits berichtete IT-Recht Kanzlei München bereits ausführlich über massenhaft verschickter privater Ersatzforderungen. Die Forderungen reichen von 100 € bei der privaten Ersatzforderung bis zu knapp 500 € bei Abmahungen durch Anwälte. Die Drohschreiben stützen sich dabei auf ein Urteil des Landgerichts München aus dem Januar 2022, bei dem tatsächlich 100 € dem Kläger zugesprochen wurden.
Was ist das Problem mit den Webfonts von Google?
Wenn Schriftarten aus der freien Bibliothek von Google in eine Website eingebunden sind, werden sie zentral von den Servern von Google geladen. Bei diesem Vorgang werden personenbezogene Daten wie z.B. die IP Adresse, der Referrer oder der benutzte Browser an Google übermittelt. Eine Weitergabe personenbezogener Daten an dritte ist ohne ausdrückliche Zustimmung des Nutzers jedoch nicht erlaubt. Die DSGVO grüßt an dieser Stelle mal wieder. Zumal es doppelt schlimm ist, da Google auch noch ein US Unternehmen ist, das damit ja per se unsicher in Sachen Datenschutz ist.
Lösung: Google Schriftarten lokal einbinden
Selbst wenn die privaten Ersatzforderungen und Abmahnungen von Anwälten zu einem Gerichtsverfahren führen sollten, obwohl laut IT-Recht Kanzlei wenig Aussicht auf Erfolg der Klage besteht, da es hier massenhaft um Bereicherung und nicht eigenem Datenschutz geht, kann man dem im Vorfeld aus dem Weg gehen. Hoste die Schriftarten bei dir selbst auf deiner Seite anstatt sie von Google Servern zu beziehen. Anleitungen dazu gibt es reichlich im Netz. Falls du Hilfe bei der Umsetzung brauchst oder das Thema direkt abgeben willst, helfe ich dir gerne. Schick mir am besten eine Nachricht.
Woher weiß ich, ob meine Seite betroffen ist?
Um herauszufinden, ob deine Seite Google Fonts von Google Servern bezieht, kannst du ohne technische Kenntnisse einfach diese Website nutzen und da deine Internetadresse eingeben:
